Honig & co. - die Immunwaffen aus dem Bienenstock
Honig ist nicht nur ein natürliches Süßungsmittel sondern auch die reinste Medizin. Für die Gesundheit hat ein Bienenstock sogar noch mehr zu bieten. Hier werden Naturheilmittel produziert, die sich in vielen Fällen mit den üblichen Pharmazieprodukten messen können.
Warum Honig so gesund ist
Die Honigbiene, so wie wir sie kennen, hat es bereits vor 80 Millionen Jahren gegeben, schätzt die Evolutionswissenschaft.
Damit halten die fleißigen Flugtierchen vermutlich einen Rekord. Kein anderes Tier hat sich über einen derartig
langen Zeitraum so wenig verändert. Warum das so ist, dafür haben die Wissenschaftler eine naheliegende Erklärung.
Die Biene ist das gesündeste Tier der Welt. Ihr Immunsystem lässt sich mit keinem anderen Lebewesen vergleichen.
So sind bis vor wenigen Jahrzehnten nur sehr selten ansteckende Krankheiten in einem Bienenvolk ausgebrochen.
Erst mit der globalen Ein- und Ausfuhr von Bienen hat sich auch die Zahl der Bienenkrankheiten erhöht.
Die Ursache ist meist, dass europäischen Bienen die Abwehrstoffe für Krankheitserreger aus Amerika,
Asien oder Australien fehlen. Trotz allem ist das Immunsystem der Honigbiene im Vergleich zu anderen Tieren enorm stark.
Eine Biene steckt voller Abwehrstoffe und die Besonderheiten der Honigherstellung tragen dazu bei, dass der Immunschutz der fleißigen Nektarsammlerinnen im Wabensaft landet. Es ist nämlich nicht so, dass eine Biene den Nektar aus einer schönen Blüte schlürft und direkt zur Wabe bringt. Das Staatenwesen Biene bildet vielmehr Ketten, in denen der Honig von Biene zu Biene weitergegeben wird. Über das mehrfache Einsaugen und Wiederausspeien wird der Nektar nach und nach verdickt und mit den Immunstoffen der Bienen angereichert, bis die Symbiose aus konzentriertem „Blütenzucker“ und antibakteriellem Wirkstoffkonzentrat schließlich in der Wabe landet. Auch der Nektar selbst hat schon Wertvolles zu bieten, darunter viele Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte.
Wer seine Speisen und Getränke mit Honig süßt, tut seiner Gesundheit also gleich zwei mal etwas Gutes. Zum einen umgeht er den Konsum des ungesunden Raffinadezuckers, der vom Körper nur schwer abgebaut werden kann und eine der häufigsten Ursache für Fettleibigkeit ist. (vgl. dazu unseren Artikel: „Zucker und Kohlehydrate“) Zum anderen stärkt der Honig-Esser sein Immunsystem. Heiße Getränke mit Honig sind daher nicht nur zur aktuellen Bekämpfung grippaler Infekte empfehlenswert, sondern auch zur prophylaktischen Stärkung des Immunsystems. Mit dem Honig nimmt der menschliche Körper natürliche Abwehrstoffe auf. Die im Honig enthaltenen Enzyme bringen gleichzeitig die eigenen Abwehrreaktionen auf Trab.
Honig von Bayerischen Imkern
Die besten Gesundheitseffekte verspricht Honig, der direkt vom Imker kommt. Hier kann man sicher sein, dass der goldene Saft frei von Zusatzstoffen ist und direkt aus der Wabenschleuder in das Honigglas gelangt ist. Ohne Zwischenlagerung und ohne Vermischung verschiedener Sorten. Viele Imker bieten interessierten Besuchern auch einen tieferen Einblick in die Bienenzucht. So können sich angehende Hobby-Imker vor Ort bei erfahrenen Kollegen informieren und wertvolle Tipps erhalten.
Interessant für Eltern:
Manche Imkereien bieten auch Imkereibesuche an, um Kindern die Angst vor den von Natur aus friedlichen Bienen zu nehmen. Häufig wecken sie damit auch das Interesse für eins der faszinierendsten Tiere dieses Planeten.
Auf den Seiten des Landesverbandes Bayerischer Imker finden Sie mit Sicherheit einen Imker in Ihrer Nähe. Außerdem stehen hier umfassende Information über Bienen und ihre Produkte www.imker-bayern.de
Propolis – das natürliche Antibiotikum
Propolis (lat.) bedeutet so viel wie „Beschützer der Stadt“ und wird in einem Bienenstock als eine Art Schutzwall hergestellt. Das Material, auch Bienenharz genannt, ist je nach Temperatur von fester bzw. klebriger Konsistenz, im heißen Zustand auch flüssig. Im Bienenstock erfüllt es zwei Aufgaben zugleich. Der Bienenstock wird gegen Eindringlinge abgedichtet, seine harzige, klebrige Konsistenz verschließt die kleinsten Ritzen und wehrt damit auch winzigste Schädlinge ab. Außerdem enthält das Kittwachs eine hohe Konzentration von Abwehrstoffen. Im Inneren eines Bienenstocks ist es sehr warm (ca. 35 Grad) und seine wimmelnden Bewohner sind in ständiger gegenseitiger Berührung. Das wäre selbst bei den immunstarken Bienen eine Brutstätte von Infektionen. Der antibakterielle Außenschutz an der „Hauswand“ sorgt dafür, dass potentielle Krankheitserreger gar nicht erst die Chance zum Eindringen haben.
Die medizinische Wirkung von Propolis ist so hoch, dass sie beim Menschen wirksam gegen akute Erkrankungen eingesetzt werden kann. Dabei bekämpft sie nicht nur erfolgreich gewöhnliche Erkältungs- und Grippeviren. Propolis wirkt sogar gegen entzündliche Beschwerden wie Angina, Magen- und Darmentzündungen oder Rheuma. Dabei hat es den Vorteil, dass es neben der eigenen hohen Wirksamkeit auch die körpereigenen Abwehrkräfte mobilisiert. Propolis könnte daher in bestimmten Fällen eine mögliche Alternative zum pharmazeutisch hergestellten Antibiotikum sein.
Propolis wirkt auch entzündungshemmend und fördert die Wundheilung. So lässt es sich zur Wundversorgung und bei einer ganzen Reihe von Hautproblemen einsetzen. Je nach Beschwerde kann man Propolis als Tinktur, Kapsel, Salbe, Creme, Pulver oder Harz verwenden.
Gelée Royale
Dieses Bienenprodukt mit seinem verführerischen Namen ist mit einigen Mythen und Legenden verbunden. Mit Gelée Royale wird die Substanz bezeichnet, mit der die Larven der heranwachsenden Bienenköniginnen gefüttert werden. Lange Zeit hat man dem Gelée Royale deshalb Wunderkräfte nachgesagt. Man glaubte an eine geheimnisvolle Wirkung auf Fruchtbarkeit, Leistungsstärke und Wachstum. Die intensiven Forschungen der letzten Zeit mehren jedoch eher die Zweifel daran. So fand man heraus, dass auch spätere Arbeitsbienen zunächst Gelée Royale erhalten, später jedoch noch eine andere Substanz, die ihre geschlechtliche Entwicklung hemmt. Danach können die Königinnen ihre Geschlechtlichkeit nur deshalb entfalten, weil sie nicht durch eine weitere (bisher noch unerforschte) Substanz daran gehindert werden.
Sicher ist, dass sich auch im Gelée Royale eine hohe Konzentration antibakterieller Stoffe sowie Vitamine und Enzyme befinden. Schließlich ist es die Babynahrung der Bienen und dürfte mindestens so gesund wie Muttermilch sein.
Naturliebhaber sollten sich jedoch überlegen, ob sie Gelée Royale wirklich genießen wollen. Die Produktion von Gelée Royale wird angeregt, indem man Bienenvölkern immer wieder die Königin stiehlt, so dass sie gezwungen sind eine neue Königin „anzufüttern“. Ein Königsverlust ist jedoch ein ziemlicher Stresszustand für ein Bienenvolk. Wenn es diesen mehrmals hintereinander erleiden muss, dann hat die Gewinnung von Gelée Royale nichts mehr mit naturnaher Bioproduktion zu tun.
Bienengift
Die starke Wirkung des Bienengiftes aus einem Bienenstachel kennen all jene, die schon einmal eine brennende Beule nach einem Bienenstich hatten. Medizinisch lassen sich die Wirkstoffe des Bienengiftes zur Gefäßerweiterung nutzen. Weiterhin kann mit ihm der Blutdruck gesenkt und die Produktion von körpereigenem Kortison angeregt werden. Die natürliche Gewinnung von Bienengift ist allerdings recht grausam für die Bienen und auch ziemlich uneffektiv. Inzwischen wird die Zusammensetzung des Bienengiftes nur noch auf synthetischem Wege hergestellt.
Honig und Kosmetik
Für die Haut- und Gesichtspflege auf natürlicher Basis ist Honig ein hervorragender Basisstoff. Ob als Bade- oder Duschöl oder in Form von Cremes. Honigprodukte sind besonders mild und versorgen die Haut mit vielen wichtigen Nährstoffen.