Fette Fallen
Fette müssen in der Nahrung enthalten sein. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Blutes und nur durch die tägliche Nahrungsaufnahme können die notwendigen Blutfettwerte aufrecht erhalten werden. Fette verbrennen langsamer als andere Nährstoffe, mit ihnen bildet der Körper Energiedepots, auf die er in mageren Zeiten zurück greifen kann. Immerhin dreißig Prozent unseres täglichen Nahrungsbedarfs können und sollen Fett enthalten.
Ein Gesundheitsrisiko entsteht erst, wenn der tägliche Speiseplan überwiegend aus Fettprodukten besteht,
die schlimmstenfalls auch nur aus gesättigten Fettsäuren bestehen, wie sie sich zum Beispiel in Fleisch,
Wurst, Schokolade oder Kartoffelchips befinden. Bei vielen Gerichten erhöht sich der Fettgehalt durch entsprechende
Zubereitungsformen wie Braten und Frittieren.
Besonders riskant sind die sogenannten Transfette, gehärtete Fette, die sich in vielen industriell hergestellten
Nahrungsmitteln wie Tiefkühlpizza, vorgefertigten Pommes und streichfähigen Cremes befinden.
Sie lassen sich nur schwer auflösen und setzen sich deshalb sofort als Fettreserven im Körper fest.
Wichtig für eine gesunde Ernährung ist außerdem die vorwiegende Verwendung ungesättigter Fettsäuren. Gesättigte Fettsäuren, die vor allem in tierischen Fetten zu finden sind, können vom Körper nur schwer abgebaut werden. Ungesättigte Fettsäuren sind dagegen leichter zu verarbeiten. Es gibt einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Einfach ungesättigtes Fett findet man zum Beispiel in Olivenöl. Bei den mehrfach ungesättigten sind die wertvollsten die sogenannten Omega-3-Fettsäuren, die in vielen Fischarten vorkommen.
Eine echte Nahrungssünde ist es, seinen täglichen Kalorienbedarf ausschließlich mit fetthaltigen
Nahrungsmitteln zu decken, was gar nicht so selten vorkommt. Mehr noch, viele bringen es mit Pommes,
Grillfleisch und Eiskrem auch schnell mal auf das Doppelte der nötigen Kalorienmenge.
Und das hat einen einfachen Grund: Fettige Lebensmittel aktivieren Hormone, die wiederum angenehme, bisweilen erotische
Körpergefühle auslösen. Das wirkt appetitssteigernd. Ist Glutamat mit im Spiel, was bei den meisten Fastfood- und
Fertigprodukten der Fall ist, tritt auch das Sättigungsgefühl trotz hoher Kalorienwerte nur sehr langsam ein.
Beide Faktoren zusammen führen schnell zur systematischen Völlerei.
Kinder und Jugendliche, die schon früh mit Chips und Cola abgespeist werden, können das natürliche Sättigungsgefühl auch ganz verlieren.
So ist es nicht nur das fetthaltige Essen an sich, sondern das häufige Übermaß, das zur Fettschwemme im Blut und dem gefürchteten Cholesterinhöchststand führt.
Eine echte Todsünde ist die dauerhafte Kombination von Fett und Zucker.
Creme-Torten, Schokolade oder die Kombination Grillfleisch und Schnaps sollten zu den Ausnahmen im Speiseplan gehören.
Wer sich ständig davon ernährt, wird über kurz oder lang mit Übergewicht (Adipositas) und erhöhten
Blutfettwerten bestraft und erwirbt die besten Voraussetzungen für eine Arteriosklerose, also eine Verengung der Gefäße.
Zu den Folgen gehören Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Probleme, Infarkte oder Schlaganfälle.
Übergewichtige leiden außerdem verstärkt an Gelenkbeschwerden, Rückenproblemen und Atemnot bis zum nächtlichem
Atemstillstand (Schlafapnoe). Neueste Forschungen deuten sogar auf einen Zusammenhang zwischen hohem
Fettkonsum und sinkender geistiger Aktivität hin. Auch ein Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und gedrückter
Stimmungslage (Depressivität) scheint zu bestehen.
Geradezu dramatisch ist, dass die populärsten Fastfood-Angebote solche "fetten Sünden" besonders schmackhaft machen. Es wird gegrillt, frittiert, in Fett gebacken und fast immer ist versteckter Raffinadezucker mit dabei. So füttert man mit dem schnellen Essen seinen langsam schleichenden Tod. Sicher sind Herzinfarkte und Schlaganfälle auch von anderen Faktoren abhängig. Doch gehören Stress im Alltag und gedankenloses Essen meist zusammen. Ein bewusstes Gegensteuern könnte mit einfachen Mitteln erreicht werden, wenn man sich daran gewöhnt, sich ein gesundes Essen selbst zuzubereiten.
Derzeit sterben bereits 50 Prozent aller Europäer an den Folgen von Gefäßverengung. Nikotin geht als Ursachenfaktor tendenziell zurück. Und dennoch prophezeit die WHO bis 2020 eine Steigerung auf 75 Prozent. Wenn wir nicht anders essen.
Links zum Weiterlesen:
Der alarmierende Bericht der WHO
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/news/43747/index.html
Kurz und knapp: Symptome und Folgen hoher Blutfettwerte (Cholesterin-Spiegel)
http://www.netdoktor.de/krankheiten/erhoehter-cholesterinspiegel-vorbeugen.htm
Fettbomben im Essen
http://www.next-line.de/webcom/show_article.php/_c-2/_nr-84/_p-1/i.html
Der Bund hat die richtige Ernährung von Kindern mit der Kampagne KINDERLEICHT zur Regierungsangelegenheit gemacht.
http://www.besseressenmehrbewegen.de/
Ernährungstipps zum Thema Fett
http://www.gesundheit.de/ernaehrung/leicht-abnehmen/fett-in-unserer-nahrung/index.html
Transfette
http://www.stern.de/wissenschaft/ernaehrung/:Risiko-Diese-Fette-H%E4rte/586102.html
Die Cholesterindiskussion
Wenn es um Übergewicht und fettige Ernährung geht, wird kaum ein Stoff so häufig ins Spiel gebracht wie das Cholesterin. Dabei kann man diesen Zellbaustein gar nicht isoliert betrachten.
Cholesterin ist ein wichtiger Bestandteil der Körperzellen. Es ist an vielen wichtigen
Prozessen wie der Vitamin D-Synthese und der Hormonbildung beteiligt.
Gebunden an Eiweiß wird dieser wichtige Stoff durch die Blutbahnen transportiert. Einen Teil seines Cholesterins bildet der Körper selbst.
Ein anderer Teil wird über die Nahrung zugeführt.
Doch gibt es zwei unterschiedliche Arten von Cholesterin.
Das HDL übt alle positiven Funktionen des Cholesterin aus und durchwandert den Körper Richtung Leber, wo es abgebaut und zur Ausscheidung vorbereitet wird.
LDL dagegen ist in umgekehrter Richtung unterwegs und gerät deshalb nicht automatisch in den Stoffwechsel-Kreislauf. Durch Sport und intensive Bewegung kann LDL dennoch abgebaut werden. Geschieht dies nicht, verursacht es die gefürchtete Verkalkung der Gefäßwände, was die Hauptursache bei der Entstehung von Infarkten und Schlaganfällen darstellt.
LDL-Cholesterin wird vor allem über gesättigte Fettsäuren aufgenommen. Wer ein Cholesterin-Problem hat, sollte sich vor Salami, Kassler, Eisbein, Pommes und natürlich vor Schokolade und Sahneprodukten aller Art fernhalten.
Magerkäse, zarte Steaks ohne Fettrand und Fischfilets sind dagegen die clevere Art, sich mit dem notwendigen Fett und mit gesundem Cholesterin zu versorgen.
Problematisch bei der Diagnose eines Cholesterinproblems ist die Tatsache, dass noch nicht alle Ärzte zwischen HDL- und LDL-Cholesterinwerten unterscheiden. Im ungünstigsten Fall kann also jemandem ein Cholesterinproblem bescheinigt werden, der eigentlich nur einen hohen HDL-Wert aufweist, was eigentlich eine wünschenswerte Sache ist.
Die ganze Diskussion um das Cholesterin könnte man auch als Versuch betrachten, einen einzigen Übeltäter für Übergewicht und Herzinfarkt dingfest zu machen. Das hat zum einen Vorteile für die Hersteller, so gab es in den USA einen regelrechten Boom "cholesterinarmer" Produkte.
Andererseits möchten Verbraucher auch gern glauben, dass ihr Gesundheitsproblem sich lösen lässt, indem sie einen einzigen Stoff vermeiden. Dabei ist gerade Cholesterin das beste Beispiel, um zu zeigen, dass nur eine ganzheitlich gesunde Lebensweise den Körper fit hält.
Bei einem gesunden Essverhalten, das naturbelassene, pflanzliche Nahrung bevorzugt, und von Mäßigung geprägt ist,
kann sich ein Überschuss von LDL-Cholesterinen gar nicht erst entwickeln.
So wiesen die amerikanischen "CRONies", die ihre Kalorienzufuhr durchgehend auf 70 % der üblichen Menge
beschränken (siehe "Tödliche Völlerei"), durchgehend einen niedrigen LDL-Wert auf.
Sport und Bewegung sind außerdem der wirksamste Feind des "bösen" Cholesterins.
Nikotin dagegen verstärkt die gefäßverändernde Wirkung des LDL-Cholesterins.
Die Schlussfolgerung lautet am Ende: Wer gesund isst, nicht raucht und sich viel bewegt, senkt sein Infarkt-Risiko. Das wusste man auch schon vor der Entdeckung des Cholesterin.
Dennoch, für alle, die mit Gewichtsproblemen oder Kreislauf-Beschwerden belastet sind, lohnt es sich, die täglichen Nahrungsmittel auf ihren Fett- und Cholesterin-Gehalt abzufragen.
Die folgende Tabelle informiert über geeignete und ungeeignete Lebensmittel bei erhöhten Fett- und Cholesterinwerten.
http://www.inform24.de/cholleben.html