Harmonie für Körper und Geist
Es ist eine sehr alte Weisheit: Die beste Grundlage für Ihre Gesundheit ist ein stabiles körperliches
und seelisches Wohlbefinden. Schon seit Jahrtausenden erfindet die Menschheit Methoden, um die
ausgeglichene Balance zwischen Körper und Geist zu erlangen.
Wir stellen die bekanntesten Entspannungstechniken vor.
Chinesische Tradition
Qi Gong
Das Qi Gong (gesprochen Chi Gong) wird schon seit mehr als tausend Jahren praktiziert. Eine Legende sagt, dass es ursprünglich als Gebetsform entstanden sei. Vor langer Zeit seien alle Menschen so hoffnungslos krank geworden, dass sie sich in ihrer Verzweiflung versammelten und in einem innigen Gebet zur Erde neigten. Danach seien die Krankheiten verschwunden.
Qi Gong bedeutet in etwa: Das Leben lernen. Die Übungen konzentrieren sich auf die Atmung als Zentrum des menschlichen Lebens. Neben der bewussten Ein- und Ausatmung dienen die verschiedenen Übungen dazu, den eigenen Körper wahrzunehmen. Dabei wird der menschliche Körper in seiner Verbundenheit mit der Natur gesehen. Zu den meisten Qi Gong Übungen gehören Visualisierungen, die diese Verbundenheit stärken. Etwa, in dem die Füße als Wurzeln wahrgenommen werden, oder man sich einen seidenen Faden vorstellt, der den Kopf mit dem Himmel verbindet. Qi Gong wird auch häufig in der freien Natur ausgeübt, Übungsgruppen treffen sich in Parks oder auf anderen freien Plätzen.
Die gesundheitliche Wirkung des Qi Gong umfasst viele Bereiche. Das regelmäßige Üben fördert die Konzentrationsfähigkeit, stärkt die Wirbelsäule und die Muskulatur. Die intensiven Atemübungen fördern Stoffwechsel und Kreislauf und verbessern das Allgemeinbefinden. Qi Gong ist hervorragend als Entspannungsübung und zum Stressabbau geeignet.
Bei der deutschen Qi Gong Gesellschaft erhalten Sie Übungs-CD’s über das Internet.
http://www.qigong-gesellschaft.de/
Tai Chi Chuan
Auch das Tai Chi Chuan ist eine alte chinesische Tradition für ein meditatives Bewegungstraining.
Ähnlich wie das Qi Gong wird eine Harmonisierung zwischen menschlichem Körper und natürlicher Umgebung angestrebt.
Dabei ist Tai Chi jedoch eine dynamischere Variante, wird es doch auch treffend mit „Schattenboxen“ übersetzt.
Tai Chi hat sich ursprünglich aus einem Training von Kampftechniken entwickelt.
Nur werden hier alle Bewegungen extrem verlangsamt und ohne Gegner durchgeführt.
Dabei wird stets auf die fließende Bewegung geachtet, das bewusste Erleben der Bewegungsabläufe steht im Vordergrund.
Die Übungen zielen auf die Erlangung des körperlichen Gleichgewichts ab, die Wirbelsäule rückt als Mittelpunkt aller
Bewegungen in den Vordergrund des Bewusstseins. Muskeln und Sehnen werden gleichmäßig beansprucht.
Informationen über das Tai Chi und seine Ausübung in Deutschland erhalten Sie beim Tai Chi Forum Deutschland
http://www.tai-chi.de/
Tai Chi und Qi Gong werden in vielen Übungszentren und Fitness-Studios auch in
Kombination angeboten. Nachweislich wirken sich beide Bewegungstechniken auch positiv auf den allgemeinen
Gesundheitszustand und die Selbstheilungskräfte des Körpers aus. Auf folgendem Portal kann man sich ausführlich über beide
Techniken informieren, findet Übungsbeispiele sowie ein bundesweites Verzeichnis von Lehrern und Übungszentren.
http://www.tai-chi-qigong.org/
Zen-Gymnastik
In einigen Gesundheitszentren bzw. Fitness-Studios wird auch die Zen-Gymnastik angeboten.
Diese Entspannungs- und Bewegungsmethode ähnelt dem Qi Gong und ist der Legende nach im
6. Jahrhundert im berühmten Shaolin-Kloster entstanden. Dort sollen die Mönche vor lauter Meditieren und Beten in einen sehr schwachen
Zustand geraten sein. Ein reisender Priester entwickelte für sie kräftigende Übungen, die gleichzeitig der
Meditation dienlich sein sollten. In der Zen-Gymnastik werden verschiedene Haltungen eingenommen,
die das Bewusstsein für den eigenen Körper schulen und die Möglichkeiten des körperlichen Gleichgewichts ausreizen.
Das Verharren in diesen Positionen führt zu einem geistigen Zustand, der ganz auf das Hier und Jetzt konzentriert ist.
Gleichzeitig stärken die Übungen die Muskelkraft und die inneren Organe. Mit einer Übungsstunde sind eine
Anfangs- und eine Abschlussmeditation verbunden, letztere führt meist zu einer tiefen Entspannungsphase.
Der berühmte Golf-Spieler Tiger Woods schwört auf die Methode der Zen-Gymnastik,
mit der er Körperkraft, Konzentration und Ausdauer gleichermaßen trainiert.
Ein umfangreiches Buch über Zen-Gymnastik-Übungen wurde von der Autorin Karin Burschik veröffentlicht.
http://www.amazon.de/Zen-Gymnastik-Weg-Gesundheit-innerer-Ruhe/
Yoga – die große Tradition aus Indien
Yoga entstand bereits vor unserer Zeitrechnung und war von Anfang an mit einer bestimmten
Philosophie über das menschliche Leben und seine Einbettung in die Natur und das Universum verbunden.
Im Laufe der Jahrtausende entstanden dabei verschiedene Yoga-Formen und Yoga-Philosophien,
die jedoch alle gemeinsame Grundlagen haben. Dazu gehört die Auffassung, dass der Körper die „Kutsche“ der menschlichen
Seele ist und der menschliche Geist deren Lenker. Das Yoga zielt darauf ab, durch die vom Geist gesteuerte Bewegung,
Körper und Seele in Einklang zu bringen, und sich so den universellen Energien öffnen zu können.
Die Yoga-Übungen sind über Tausende von Jahren als Form der geistigen Meditation entstanden.
Die verschiedenen Stellungen und Bewegungsfolgen, die „Asanas“, sind erfunden worden, um ein ideales
Zusammenspiel zwischen Körper, Seele und Geist zu erreichen. Jedes Asana hat eine philosophische
Bedeutung und steht im Zusammenhang mit der Pflanzen- oder Tierwelt bzw. mit dem Universum.
Yoga hat sich in verschiedenen Arten entwickelt, darunter das Hatha-Yoga, das Kundalini-Yoga oder das Marma-Yoga.
In einigen Formen wie z.B. dem Kundalini-Yoga spielt neben der körperlichen Bewegung auch der Gesang eine wichtige Rolle in der Meditation.
In den Siebziger Jahren wurden die positiven gesundheitlichen Aspekte des Yoga überall auf der Welt entdeckt.
Die ursprüngliche religiös-philosophische Bedeutung des Yoga ist mit seiner Verbreitung stark zurück gegangen.
Heute wird Yoga in fast jeder Gesundheitseinrichtung angeboten. Dabei steht seine entspannende Wirkung im Vordergrund.
Die Asanas werden von den Yoga-Lehrern in Übungsreihen unterrichtet.
Mit ihnen werden Verspannungen im Körper aufgelöst, Wirbelsäule und Muskulatur trainiert und ein Zustand tiefer Entspannung erreicht.
Asana-Reihen können auch nach bestimmten Themen aufgebaut werden und so gezielt bestimmte gesundheitliche Phänomene beeinflussen.
Zum Beispiel: Atmung, Immunisierung, Konzentrationsfähigkeit etc. Auch für bestimmte Krankheitsbilder wie z.B.
Bronchitis, Rheuma, Kreislaufbeschwerden gibt es im Yoga Übungsreihen.
Auf dem Yoga-Portal Yoga-Vidya werden zahlreiche Asanas demonstriert.
Unter Yoga-Therapie findet man auch Übungsreihen für ausgewählte Krankheiten und Beschwerden.
http://www.yoga-vidya.de/
Das Portal Yoga-Welten zeigt ebenfalls zahlreiche Yoga-Übungen und gibt weitere interessante Informationen zum Yoga.
http://www.yoga-welten.de/
Neben seiner direkten entspannenden Wirkung stärkt das Yoga die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und die Selbstheilungskräfte des Körpers.
Den größten Effekt erzielt man mit regelmäßigem Yoga, wenn man gleichzeitig die indische Lebensweise des Ayurveda pflegt.
Zum Ayurveda gehören unter anderem eine Ernährungslehre und pflanzliche Heilmethoden.
(Siehe auch unseren Artikel „Alternative Heilmethoden“ in der Rubrik „Arzneimittel“)
Zum Weiterlesen empfehlen wir unser Special "Gesund mit Yoga"
Moderne Entspannungstechniken
Mit modernen Erkenntnissen aus der Neurologie und Physiologie sind im letzten Jahrhundert auch einige neue Entspannungstechniken entwickelt worden.
Shiatsu
Die Shiatsu-Massage wurde in Japan erst im Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt.
Sie beruht allerdings auf der traditionellen Heilungsmethode „Anma“. Ähnlich der Akupunktur geht das Shiatsu von einem Körperbild aus,
nach dem der menschliche Körper von sogenannten Meridianen und Energiekanälen durchzogen ist.
Die Energie wird in zwei Qualitäten eingeteilt, das Yin umfasst die dunklen, stillen, stetigen Kräfte,
das Yang vereint die hellen, kreativen, bewegten Energien. Durch die gezielte Bearbeitung der menschlichen
Energiekanäle soll im Shiatsu das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang wieder hergestellt werden.
Die Druckmassage beim Shiatsu kann vom Fingerdruck über den Handballen bis zu den Knien des Masseurs reichen.
Wobei das klassische Shiatsu sich niemals über die Schmerzgrenze hinweg bewegt.
Auf dem Internetportal der deutschen Shiatsu-Gesellschaft können Sie sich eingehend über diese Entspannungstechnik informieren.
http://www.shiatsu-gsd.de/
Pilates
Pilates ähnelt mit seinen Übungsreihen am ehesten dem Yoga und wird auch zum Teil in Kombination mit Yoga angeboten.
Erfunden und entwickelt wurde die Bewegungs- und Entspannungstechnik in der ersten
Hälfte des 20. Jahrhunderts von Joseph Hubert Pilates.
Der einstige Turner und Boxer trainierte die Mitarbeiter des Scotland Yard in der Kampfkunst.
Die Pilates-Übungen zielen auf eine konzentrierte Körperwahrnehmung ab, wobei zahlreiche
Gleichgewichtsübungen wertvoll für die Stärkung der Rücken- und Stützmuskulatur sind.
Bewusste Atmung und Dehnungsübungen führen zur Entspannung und größeren Beweglichkeit.
Pilates wirkt sich außerdem positiv auf die Konzentrationsfähigkeit aus.
Hier geht’s zum deutschen Pilates-Informationsportal
http://www.pilates.de/
Feldenkrais
Diese Methode geht namentlich auf ihren Erfinder Moshe Feldenkrais zurück.
Sie wird vorwiegend im Liegen ausgeführt und hat als Grundsatz das eigene bewusste Wahrnehmen,
Erforschen und Erproben des eigenen Bewegungsapparates und der Bewegungsabläufe.
Auf dem Rücken liegend folgt man den Anweisungen des Kursleiters, die generell viel Raum lassen,
um den Übungen nachzuspüren und selbst herauszufinden, welche Bewegungen wohltuend oder spannungslösend sein können.
Die Feldenkrais-Methode ist eine gute Zusatzmethode bei physiotherapeutischen Behandlungen,
fördert die Konzentration auf den eigenen Körper. Im weiteren zielt sie darauf ab, eingefahrene
Bewegungsmuster aufzulösen und mit dem Abbau von Verspannungen eine größere Beweglichkeit zu erreichen.
Damit wirkt sie entspannend und fördert die Kreativität.
Feldenkrais-Verband Deutschland
http://www.feldenkrais.de/
Kurze Vorstellung der Methode
http://www.youtube.com/watch?v=WkkBVwxfev4
Autogenes Training
Das autogene Training wurde ebenfalls erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts von dem Neurologen Johannes Schultz entwickelt.
Er hatte die Auswirkung des bewussten Einsatzes geistiger Energie auf körperliche Phänomene entdeckt und seine
Methode der Autosuggestion entwickelt.
Auf dem Rücken liegend schickt der Übende „Befehle“ oder „Botschaften“ in seine Gliedmaßen.
Durch die geistige Konzentration auf den eigenen Körper, zum Beispiel auf Anspannung und Entspannung,
stellt sich ein Gleichgewicht zwischen geistigen und körperlichen Kräften her.
Bei regelmäßigem Training können vor allem psychisch bedingte körperliche oder Stress- Symptome besser wahrgenommen und abgebaut werden.
Die Übungen im autogenen Training bauen aufeinander auf. Ihr Effekt sind eine tiefe innere Entspannung,
das Lösen von Verkrampfungen und Verspannungen und damit häufig einhergehend eine Linderung
organischer Beschwerden wie Kopf- oder Magenschmerzen.
Kurzes Video über autogenes Training
http://www.apotheken-umschau.de/Entspannung/Entspannung-pur-Autogenes-Training-A061205KOANP038304.html